1. Die ehemalige Stasi-Zentrale – Campus für Demokratie wird Ort der Demokratiegeschichte
Die ehemalige Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) war das Herz des Überwachungsapparates der DDR. Mit der Friedlichen Revolution 1989/90 und der Besetzung der Stasi-Zentrale ermöglichten mutige Bürgerinnen und Bürger der DDR die Sicherung eines Großteils der Akten. Heute leisten auf dem Gelände verschiedene staatlichen Institutionen wie das Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv sowie zivilgesellschaftliche Organisationen und Vereine, wie die Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. wichtige Aufklärungs- und Bildungsarbeit zu Repression und Widerstand während der SED-Diktatur. Der Campus für Demokratie sollte aufgrund seiner gesamtdeutschen Bedeutung in die Liste der Orte der deutschen Demokratiegeschichte und in die Gedenkstättenkonzeption des Bundes aufgenommen werden.
2. Das Areal wird ganzheitlich entwickelt – so entsteht Raum für vielfältige und aufeinander abgestimmte Angebote.
Das jahrzehntelang hermetisch abgeriegelte Gelände soll wieder Teil der Stadt werden. Es soll Raum geschaffen werden für Kunst und Kultur, Gastronomie, touristische Angebote, Übernachtungsangebote, bezirkliche Infrastruktur und politische Bildung. Dabei ist es wichtig, dass die städtebauliche und architektonische Integrität des Ortes erhalten, bzw. auf der Basis der vom Land Berlin beschlossenen Sanierungsziele weiterentwickelt wird. Um den Anspruch des „Campus für Demokratie“ einzulösen, sollen an diesem Prozess viele öffentliche wie zivilgesellschaftliche Akteure mitwirken können.
3. Die Finanzierung und die konzeptionelle Entwicklung werden von Bund, Land und Bezirk gemeinsam getragen.
Der Campus ist ein Ort von europäischer und nationaler Bedeutung mit Anziehungskraft für Gäste aus nah und fern. Zugleich ist er ein Teil Berlins und seiner Geschichte. Er liegt im Lichtenberger Kiez und gehört zum Alltag der Nachbarschaft. Die Weiterentwicklung des Areals ist eine gemeinsame Aufgabe, an der sich der Bund, das Land Berlin und der Bezirk Lichtenberg aktiv beteiligen müssen. Die zahlreichen bestehenden politischen Beschlüsse können aber nur umgesetzt werden, wenn sie auch mit entsprechenden finanziellen Mitteln hinterlegt werden.
4. Das Forum Opposition und Widerstand 1945-1990 wird zentraler Bestandteil des Campus für Demokratie
Das erinnerungskulturelle Angebot muss inhaltlich und räumlich breit aufgestellt werden. Neben dem Rückblick auf 45 Jahre Repression und Widerstand in der DDR soll die kritische Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Bewegungen für Demokratie und Freiheitsrechte weltweit Menschen aus verschiedenen Generationen und Ländern ansprechen. Die Robert-Havemann-Gesellschaft hat ein erstes Konzept für das FOW entwickelt, das nun ausgebaut werden muss. Mehr Infos finden sich hier.